Packesel auf der Autobahn
Bayern – Weißenhäuser Strand: 838 Km
„Oh Gott, kann man so einen Packesel eigentlich noch bewegen?“
… entfährt es mir als Wolfgang mit seiner bis oben hin bepackten FJ 1200 auf meinen Parkplatz rollt. Naja, zugegeben recht viel besser sieht meine XJ 550 auch nicht aus. Ich bin nervös wie ein kleines Kind zu Weihnachten – Wolfgang geht es wahrscheinlich nicht viel besser, aber zumindest versteckt er es geschickter. Zeit Abschied zu nehmen und los geht´s – zumindest bis zur ersten Tankstelle, wo ich den ersten Kilometerstand notiere: 51986 – Erlangen
Die Bedingungen sind optimal. Angenehm warm, leicht bewölkt, aber kein Regen weit und breit. Es dauert eine ganze Weile bis ich mich an das Zusatzgewicht gewöhnt habe – aber auf der Autobahn, die den heutigen Tag bestimmt, ist es nicht weiter dramatisch. Kilometer für Kilometer spulen wir ab. Kurz vor Kassel reißt dann auch die Wolkendecke auf und die Sonne strahlt mit uns um die Wette, wobei mir bei der Gelegenheit einfällt, was ich vergessen habe: Die Sonnenbrille – die liegt gut verpackt daheim auf dem Tisch.
Ausklang am Nordsee-Strand
Das Tempo zwischen 120 und 130 Km/h bewährt sich und wir kommen zügig voran, so dass wir am späten Nachmittag schon Hamburg erreichen und bei einem Stop feststellen, dass uns das Glück hold ist: Wolfgang ist seit der letzten Rast mit offenem Topcase gefahren – glücklicherweise waren keine groben Bodenwellen dabei, sonst wäre es wohl um einiges leichter geworden.
Ohne weitere Zwischenfälle verläuft der Rest der Tagesetappe und wir erreichen gegen 19.30 Uhr unser Ziel, dem Camping Triangel am Weißenhäuser Strand. Für uns Bajuwaren hat die flache Landschaft und das Meer samt der Dünen seinen ganz besonderen Reiz.
Nach der langen Fahrt tut die Ruhe jetzt richtig gut und wir lassen den Abend gemütlich am Strand mit ein paar Pils ausklingen.
Auf der Vogelfluglinie
Weißenhaus – Boras: 515 Km
Stürmischer Empfang
Um 6 Uhr lässt uns der Wecker hochschrecken. Nach einem Nutoka-Frühstück (für alle Nicht-Aldi-Kenner: Nutoka ist das Aldi-Nutella), packen wir zusammen und sind um 8 Uhr abreisefertig. Kleine Überraschung zum Start: Weil der Computer (ja, also die gabs jetzt schon 😉 ) abgestürzt war, zahlen wir 10 Mark und gut ists.
Ruckzuck sind wir an der Fähre nach Puttgarden, die gerade lang genug fährt, dass wir einen Kaffee und einen Einkauf im Dutyfree-Shop schaffen. Dann geht’s in Windeseile durch Dänemark und ehe wir uns versehen, stehen wir schon auf der nächsten Fähre. Nach 20 Minuten Überfahrt haben wir schwedischen Boden unter den Füßen. Der Empfang ist durchaus stürmisch – was vor allem für Wolfgang gare kein Vergnügen ist. Seine Jacke bläst sich durch den Wind extrem auf, was ihm sogleich den Namen Wolf-Bag einbringt und ihn noch weniger begeistert. Mich plagt derweil der Hunger, doch die Versuche an der Küste entlang ein Restaurant mit leistbaren Preisen zu finden scheitert ebenso wie der Plan einen Campingplatz am Meer zu ergattern. Als wir um 17 Uhr immernoch ohne Bleibe sind, beschließen wir landeinwärts Richtung Vänern-See abzubiegen, wo wir gegen 19.30 Uhr in Boras endlich einen Campingplatz finden. Einen wunderschönen noch dazu.








