Der bisher schönste Abschnitt

Arvidsjaur – Rovaniemi: 430 KM

Geisterfahrer auf 4 Beinen

Gegen 9 Uhr starten wir Richtung Älvsbyn bzw. Boden. Die Strecke ist gut ausgebaut, so dass wir rasend schnell vorwärtskommen. Nur einige Male müssen wir zwangsläufig fast anhalten, um nicht das eine oder andere Rentier zu überfahren. Vor allem den Wolfgang scheinen sie ja zu lieben – ihm laufen sie sogar entgegen.
Der zweite Streckenabschnitt  von Boden bis Panki wäre auch wirklich schön gewesen, hätte es nicht eine ausgedehnte Baustelle gegeben. Wolfgang hat ganz schön zu kämpfen auf diesen 20 km. Grober Splitt erlaubt uns kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit.
Aber schließlich, nach viel Schweiß, haben wir es doch geschafft und erholen uns auf der Buschautobahn, die uns zur finnischen Grenze bringt.

Rein landschaftlich gesehen war der Abschnitt von Arvidsjaur bis Råneå wohl das Schönste, was wir bis dahin vom Norden gesehen haben.
Kaum zu beschreiben, wie urwüchsig und ursprünglich diese Gegend ist. Es scheint, als hätte hier noch kein Mensch Hand angelegt! Der Rest der Strecke bis zur Riksgränse erscheint dagegen um vieles eintöniger und langweiliger.

Tervetuloa Suomi

Hoch hinaus

Ab der Grenze, die wir um 15 Uhr passieren, ohne kontrolliert zu werden – von wem auch? Es war ja weit und breit niemand zu sehen, nur das kleine Schildchen verriet uns den Länderwechsel – sind wir von der Landschaft dann eher enttäuscht.
Auch die Leute hier begegnen uns sehr viel distanzierter – Finnisch halt .
So werden wir in Rovaniemi nur zögerlich bedient, als wir tanken wollen, und ebenso zögerlich bekommen wir die Auskunft zur Martini-Fabrik. Trotzdem ihrer etwas stoischen Art sind die Finnen einfach liebenswert – es braucht nur etwas mehr Zeit.
Wir suchen den Zeltplatz auf, stärken uns und brechen schließlich auf zum „OUNASVAARA“.
Stundenlang stapfen wir über der Stadt umher und genießen den Blick hinunter. Damit immer noch nicht genug, steigen wir schließlich noch auf die größte der Skisprungschanzen.

Nun doch ganz schön ausgepowert, machen wir uns auf den Rückweg, und nach einer kurzen Dusche fallen wir beide in die Koje.

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