Bis ans Ende der Welt
Inari – Kirkeness – Grense Jakobselv: 270 KM
Zur östlichsten Stadt Norwegens
Wie geplant beginnt dieser Tag im „Samen“- Museum in Inari. Nachdem wir heute nur eine kurze Etappe zurücklegen wollen, lassen wir uns in dem großzügig angelegten Freilichtmuseum viel Zeit. Auf einem riesigen Grundstück sind diverse „Samen“-Siedlungen aufgebaut, die einen Einblick in die Lebensweisen und Eigenheiten der unterschiedlichen Stämme geben sollen. Wir sind beeindruckt – und der Busfahrer aus Regensburg hat nicht zu viel versprochen, als er sagte, dieses Museum sei wohl das famoseste in ganz Skandinavien. Kurz nach Mittag lassen wir dann das Museum in Inari hinter uns und machen uns auf den Weg nach Kirkeness.
Die Fjordlandschaft Norwegens beeindruckt uns. Der Varangerfjord, an dem wir entlangfahren, scheint schier ins Land hineinzugreifen. Nach kurzer Fahrt erreichen wir unser Tagesziel und somit einen weiteren Höhepunkt unserer Tour: Kirkenes – die östlichste Stadt Norwegens.
Irgenwo im Nirgendwo
Abseits jeglicher Zivilisation
Ein weiterer Höhepunkt sollte uns heute aber noch überraschen.
Am Ende Norwegens – und uns kommt es fast so vor wie das Ende der Welt.
Knappe 60 km kämpfen wir uns durch den Sand, ehe wir unsere Bikes in Grense Jakobselv abstellen. Nie kam ich mir so verloren und so abseits jeglicher Zivilisation vor wie hier.
Auch wenn Wolfgang flucht, weil der Sand sein Federbein eingebacken hat – es ist das faszinierendste Stück Norwegens, das ich kenne.
Etwas mulmig ist uns schon zumute, zwischen den Wachtürmen Norwegens und der Russlands zu stehen, aber ich weiß, wo ich auf meiner nächsten Tour durch Skandinavien wieder Halt mache!
Zurück in die Zivilisation
Tag 10: Grense Jakobselv – Lakselv: 405 KM
Faszinierende Fjorde
Es hat die ganze Nacht über geschüttet, was uns in unserer komfortablen Hütte nicht im Geringsten gestört hat. Als wir um 8 Uhr hinausblicken, fallen gerade noch die letzten Tropfen, und als wir gegen 9 Uhr fertig gepackt haben, lacht uns die Sonne freundlich ins Gesicht. Das nenne ich perfektes Timing. Immer wieder ziehen dunkle Wolken auf, irgendwie schaffen wir es aber doch, ihnen zu entkommen, und so bleiben wir bis auf ein paar Tropfen trocken.
Bei Tana Bru zweigen wir von der E6 ab und fahren direkt an der Küstenlinie entlang. Alle paar Meter könnten wir anhalten, so fasziniert sind wir von der Schönheit des Wechselspiels zwischen Fjorden und Fjell. Die Strecke scheint wie gemacht für Motorradfahrer, und die einzigen, die auf diesen grobkörnigen Straßen unzufrieden sind, sind unsere Reifen.
Obwohl wir viele Pausen machen – hier kann man nicht einfach dran vorbeifahren – kommen wir doch flott voran. Bereits um 16 Uhr sind wir in Lakselv.





















