Einmal geschüttelt

Hunavellir – Hafnarfjördur

Die F-35

Ich habe die Nacht in der ehemaligen Schule von Hunavellir verbracht, das in ein Hostel verwandelt wurde und ein echt spezielles, lässiges Flair hat – vor allem aber ist es schön warm. Heute steht die F35 auf dem Programm.
Zunächst im dicken Nebel geht es durch die Hügellandschaft, aber vom prognostizierten Regen bisher keine Spur. Immer wieder liegen wunderschöne Seen entlang der Strecke und die Straße lässt sich flott fahren. Gegen Mittag reißt es schließlich auf und statt prognostiziertem Regen gibt es Sonnenschein. Kurz nach Mittag komme ich in der Geothermen Region Hveravöllum an. Es wirkt irgendwie surreal. Mitten in der Bergwelt ein natürlicher Hot Tub und heiße Quellen, die aus den Erdkegeln sprudeln. Ich schaue mich in aller Ruhe um und gönne mir ein kleines Mittagessen.
In Richtung Base Camp zum Gletscher stoße ich auf einen wunderschönen Wasserfall und mache nochmals eine kleine Pause. Die Fahrt zum Basecamp blase ich ab, weil es in der Gegend heftig blitzt und donnert. Stattdessen geht es, auf der mittlerweile etwas rumpeligen F35, weiter Richtung Gulfoss. Doch bevor ich zum großen Wasserfall komme, fahre ich durch eine beeindruckende Landschaft zwischen den Gletschern und an den Gletscherseen vorbei. Einfach traumhaft.

Der mächtigste aller Wasserfälle

Am Gulfoss, wie erwartet, eine dichter Menschenauflauf. Ich begebe mich trotzdem zu den Viewpoints und bin wirklich fasziniert vom tosenden Wasser und der Landschaft ringsum.Es lohnt sich auf jeden Fall den Weg bis direkt zur Kante vor dem großen Wasserfall zu gehen, auch wenn man dabei etwas nass wird. Die Wege sind alle recht gut gesichert und so kann ich das Schauspiel entspannt aus nächster Nähe beobachten.

Der Gulfoss ist Teil des goldenen Rings, auf dem sich einige spektakuläre Naturwunder befinden. Ich werde aber erst nochmals eine kleine Schleife ins Hinterland fahren und den goldenen Ring danach erst ausgiebig erkunden.

Nachdem ich bisher ohne Regen durchgekommen bin und es mittlerweile fast 20 Grad hat, entledige ich mich jetzt endlich meiner Regenhose und fahre die letzten 50 Kilometer bis zum Campingplatz.

Auf dem Mars?

Heute lasse ich es etwas ruhiger angehen und starte erst um kurz nach 10 Uhr auf der 32 gegen Osten. Schon nach wenigen Kilometern wartet der erste Wasserfall auf mich. Auch wenn er eher zu den Kleinen zählt, gefällt mir die Szenerie und die Tatsacche, dass sich hier nicht soviele Menschen tummeln.

Überhaupt ist es hier, ein wenig abseits der ausgetretenen Touristenströme recht ruhig und ich genieße die Natur pur. So wie bei meinem nächsten Stopp bei Stöng, wo ich ein wenig am Flusslauf entlang spaziere. Ich habe selten so klares Wasser gesehen – aber auch selten so kaltes gefühlt …

Gegen Ende der 26 erwartet mich eine atemberaubende Vulkanlandschaft mit einem tollen Farbenspiel. Bevor es hinauf in die Berge geht, drehe ich um. Denn eigentlich will ich ja heute noch nach Rekyjavik. Aber bei der Stadteinfahrt herrscht schon so ein dichter Verkehr, dass ich den Stadtbesuch abblase und Richtung Küsste, ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt fahre. Ich werde dann morgen entscheiden, ob mich nach City-Sightseeing oder Vulkanbesuch gelüstet.

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