Einmal Nordkap und zurück
Lakselv – Nordkap: 165 KM
Am Ziel angekommen
We did it!
Das Hauptziel ist erreicht! Nach 4250 km, elf Tagen,
3 mm Gummi und einer genialen Tour durch die Länder Skandinaviens sind wir heute, am 30.7.1994, um exakt 12:34 Uhr MEZ am Nordkap angekommen.
Wie wir von dem Ticketverkäufer an der Fähre (ja, den Tunnel zur Nordkap-Insel gab es noch nicht) erfahren, hat es die letzten 3 Wochen hier nur geregnet und erst seit ein, zwei Tagen scheint wieder die Sonne – perfect timing wie immer!
Wir posen natürlich erst mal unter der Kugel – mit Moped, ohne Moped, allein, zu zweit … in allen Variationen. Die Fahrt hierher, die letzten elf Tage, die vielen Kilometer, die Anstrengungen (auch wenn wir uns nie überanstrengt haben) scheinen nichts mehr, der Blick von der Kugel entschädigt uns für alles.
Mitternachtssonne im Nebel
Nach einem heißen Kaffee im Tourist Centre, während wir ein paar Karten schreiben, schauen wir uns im Zentrum ein wenig um und genießen die mitreißende Filmvorführung (gleich zweimal, weil es so schön war!).
Nur einen Steinwurf von der Kugel bauen wir Wolfgangs Zelt auf. Dort wo heute der riesige Parkplatz ist, stand damals, am Rand Klippe unser Zelt. Um etwas zu entspannen, machen wir unsere echt bayrische Leberknödelsuppe warm und genießen unseren, extra von Zuhause mitgebrachten, Sekt.
Es bewölkt sich zunehmend und wir hoffen, wenigstens noch ein paar schöne Fotos von der letzten Mitternachtssonne zu bekommen. Leider ist es um Mitternacht aber nur neblig-trüb, so daß uns das Horizontbild verwehrt bleibt.
Es geht südwärts
Nordkap – Hammerfest – Alta: 330 KM
Kein echter Sonntag
Der Sonntag macht seinem Namen nicht gerade Ehre. Statt Sonne empfängt uns dichter Nebel, als wir aus unserem Zelt kriechen. Ein eisiger Wind pfeift uns um die Ohren und wir sind patschnass, bis wir die Mopeds bepackt haben.
Im Schleichtempo beginnen wir unsere Fahrt ins Tal zur Fähre. Erst als wir in tiefere Lagen kommen, lichtet sich der Nebel etwas und wir können wenigstens 50 fahren. So dauert es fast eine Stunde, bis wir die 30 km bis zur Fähre hinter uns gebracht haben. Um 10 verlassen wir die Nordkap-Insel wieder, und als wir eine knappe Stunde später am Festland anlegen, erwartet uns schon wieder strahlender Sonnenschein.
Gemächlich und wohl noch etwas in Gedanken versunken fahren wir die Küstenstraße entlang. Kurz vor dem Tunnel machen wir am Fjordufer Rast und welch eine Schau: Direkt vor unseren Augen zieht eine Gruppe von Jungwalen an uns vorbei. Wir sind begeistert.
Faszination Küste
Weiter führt uns die Küstenstraße nach Hammerfest, das außer einem kleinen Tourimarkt nichts zu bieten hat. Die Strecke nach Hammerfest allerdings ist ein Augenschmaus. Die Straße führt direkt am Sørøysundet entlang. Direkt über der Wasseroberfläche an den Berghängen hängen dichte Nebelfelder – faszinierend.
Auf der E6 fahren wir durch eine zwar hügelige, aber eher karge Landschaft Richtung Alta, wo wir gegen 17 Uhr ankommen. Der Campingplatz ist gut eingerichtet. Wolfgang ist ziemlich ausgepowert und mir würde eine Verschnaufpause auch nicht schaden. Also lassen wir uns hier nieder und hängen morgen noch einen Ruhetag an.
















