Die letzte Etappa am Apennin
Bolsena – Láquila – Silvi Paese: 380 KM
Malerische Bergdörfer
Das war ein langer und auch ein wenig chaotischer Tag. Es hat schon früh morgens begonnen: So ganz leicht komme ich heute nicht in die Gänge, aber nach einem leckeren Cappuccino und einem Cornetto Crema bin ich wieder fit. Also auf zur nächsten und für mich letzten Etappe am ACT.
Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert von den malerischen Bergdörfern, die auf den Hügel thronen – ich kann mich daran gar nicht satt sehen.
Die Offroad-Passagen sind heute alle soweit gut zu bewältigen und mittlerweile stimmt auch das Feeling dafür.
Ja, bis zu jener Abfahrt, die eigentlich schon auf dem ACT 5 liegt. Es begann als normaler Schotterweg. Ein wenig bergab, ein wenig bergauf und dann nur noch bergab: Steil, steiler und dann vom Regen überall loser Schotteruntergrund, ausgespülte Rinnen und immer größere Steinbrocken. Zum Teil rutsche ich mehr quer als längs die Passagen hinunter. Die 250 kg der beladenen Multistrada wollen im Zaum gehalten werden. Schließlich stelle ich sie auf halbwegs festem Untergrund ab und gehe ein Stück zu Fuß, um mir einen Überblick zu verschaffen – gottseidank! Denn nach der nächsten Biegung wäre ich vermutlich weder Vor- noch Rückwärts weitergekommen. Steil, der Untergrund wie umgepflügt und überall fette Steine im Weg. Also umdrehen – nicht so leicht mit einer bepackten Multistrada auf einem knapp 2 Meter breiten, steilen Schotterweg. Nach 38 Mal hin und her ist es gelungen und ich fahre wieder zurück auf sicheres Terrain, suche einen Alternativweg und stoße später wieder auf den ACT.
Auf Herbergssuche
Langsam wird’s dann auch Zeit eine Unterkunft zu suchen – zumal ich schon fast am Ende des 5. und zugleich letzten Abschnittes bin. Aber die Suche nach einem Campingplatz gestaltet sich schwierig. In der Umgebung scheinen die meisten Plätze noch geschlossen zu sein. Nachdem ich zum dritten Mal vor verschlossener Tür stehe und es mittlerweile 19 Uhr ist, muss jetzt eine Lösung her. Zum Meer sind es noch etwa 100 Kilometer. Ich rufe sicherheitshalber beim Camping International in Silvi Paese an und erfahre, dass die Anreise bis 22 Uhr möglich ist. Also ein schneller Abschied vom ACT und ab ans Meer, wo ich um kurz vor 21 Uhr ankomme und mir erstmal im Restaurant – noch vor dem Check-In und dem Duschen – eine wunderbare Fischplatte gönne.
Rasten und Abschied nehmen
Den letzten Tag meiner Reise verbringe ich ganz gemütlich am Strand. Das Meer ist hier im Süden Italiens glasklar und auch jetzt – Anfang Juni – schon angenehm warm. Sogar so warm, dass sogar ich mich in die Fluten stürze. Es ist ein richtig erholsamer Tag und den genieße ich in vollen Zügen. Morgen steht die lange Heimreise auf dem Programm – rund 850 Kilometer, also nochmal richtig die Akkus laden – was bei Pasta und Vino nicht schwerfällt.
Auf dem Heimweg in der Nähe von Rimini dann noch ein persönliches Highlight: Meine Multistrada durchbricht die 30.000 Kilometermarke und wir haben uns dafür ein extra schönes Plätzchen ausgesucht.