TET Polen – Der Südwesten

Sułoszowa –  Turawa – Home  1075 KM

Sułoszowa –  Turawa See 225 km

Zum ersten Tipp, den mir der Motorradfahrer gestern Abend gegeben hat, mache ich mich gleich auf.

Nur ein paar Kilometer entfernt bei Klucze liegt Polens Wüste. Dass Polen eine Wüste hat, wusste ich bis gestern Abend auch noch nicht. Zugegeben es ist eher ein „Wüstchen“ als eine ausgedehnte Wüste, aber allemal interessant anzusehen. Vom Aussichtspunkt Dabrowka verschaffe ich mir erst einmal einen Überblick, ehe ich mich über den kleinen Wanderweg mit viel Sand bis zur Wüste selbst vorarbeite.

Nach etwa 200 Metern im tiefen Sand stelle ich aber lieber das Motorrad ab und erkunde die „Dünen“ zu Fuß. Voll beladen ist es eine anständige Tortur das Bike wieder zu wenden und zurück auf den Wanderweg zu kommen – aber ohne Fleiß kein Preis!

Auschwitz

Von der Wüste geht es mehr oder weniger auf direktem Weg zu einem der düstersten Kapitel der deutschen Geschichte, dem KZ Auschwitz. Viel möchte ich dazu eigentlich gar nicht schreiben. Hier erübrigen sich jegliche Beschreibungen, aber ich finde es wichtig diese Mahnmale zu besuchen, um die Gräueltaten der Nazis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Turawa See

Durch die wunderschönen Wälder auf den kleinsten Sträßchen geht es weiter Richtung Westen.

Ein Stück weiter am Turawa See finde ich zunächst einen Ferienpark, der wunderschön am See mit großem Sandstrand liegt. Nachdem der Platz aber nicht so sehr auf Camper eingestellt ist, fahre ich zur anderen Seite des Sees zu einem Campingplatz. Der ist nun wiederum total verhaut, alt und ziemlich fertig. Ich habe aber keine Lust mehr nochmal zurück zu fahren und baue deshalb mein Zelt auf und lasse mir mein selbst gekochtes Abendessen schmecken.

Turawa See – Home 850 km

Der letzte Tag am TET und auch der letzte Tag meiner diesjährigen Tour. Kurz nach dem Turawa See fahre ich wieder auf den TET und finde bald einen wunderschönen Platz am See, der für mich perfekte Ort, um Abschied zu nehmen. Ich mache ein paar Videos und schicke sie an die TET-Community, ehe ich mich zum Zielpunkt des TET 3 begebe und die letzten Tage bei einem Kaffee nochmal Revue passieren lasse.
Bereits auf dem Weg Richtung Heimat lege ich noch einen Stopp bei „Hitlers Stonehenge“, einem Betonkonstrukt im Nirgendwo, ein. Keiner weiß eigentlich genau, was es werden sollte und mittlerweile hat sich dort ein kleines Militärmuseum angesiedelt. Letzter Sightseeing-Stopp ist dann noch die Schädelkapelle „skull chapel“, wo die Einwohner des kleinen Ortes ihren Schädel in einer kleinen Kapelle aufbahren lassen können. Etwas schaurig und makaber…
Dann heißt es endgültig Abschied nehmen: Durch Tschechien bis Linz und schließlich nach Hause in Tirol, wo ich nochmal mein Zelt aufschlage, weil es mitten in der Nacht ist bis ich ankomme und der Haustürschlüssel von innen steckt …

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