Camping Hörby

Nightjet und Vogelflug nach Schweden

Innsbruck – Nightjet nach Hamburg – Vogelfluglinie bis Hörby in Schweden: 550* km
(*ohne Bahnstrecke)

Gemütlicher mit dem Nightjet

Das war heute eine unerwartete Wendung. Eigentlich hatte ich mich schon damit arrangiert nach Rumänien, statt nach Skandinavien zu fahren, weil der Nightjet komplett ausgebucht war. Dann heute Mittag ein zufälliger Check auf der Bahn-Homepage und siehe da: heute 20:44 Uhr Abfahrt Innsbruck – Motorradplatz und Abteil zur Einzelnutzung frei. Also schnell gebucht, noch schneller gepackt und um 17 Uhr sitze ich am Bike Richtung Innsbruck.

Im strömenden Regen komme ich nach knapp 2 Stunden am Verladebahnhof an und kann auch direkt auf den Fahrzeugwaggon fahren. Das Abenteuer Nightjet beginnt. Der Check-In am Verladebahnhof ist denkbar easy. Kurze Kontrolle der Ladepapiere und schon werde ich eingewiesen. ImGrunde ist es nicht anders als auf Fähren. Das Verzurren der Motorräder übernimmt die Bahncrew. Das Motorradgepäck wird genau geprüft, ob etwas locker ist bzw. wie es gesichert ist. Expander sind nicht unbedingt beliebt, wie mir einer der Ladehelfer erklärt – besser sind Gurte bzw. Riemen. Mein Quicklock Tankrucksack ist ihm ebenfalls nicht ganz geheuer, weshalb ich ihn lieber mit ins Zugabteil nehme.

Im Abteil, das mir diese Nacht allein gehört, breite ich mich aus. Es ist ziemlich genial: Die Sitze lassen sich komplett zusammenschieben, so dass eine wirklich große Liegefläche entsteht. Snacks und Getränke gibt es beim Servicepersonal. Ich gönne mir allerdings eine mitgebrachte Jause, lasse die Nachtlichter an mir vorbeiziehen und mich vom rhythmischen „totok, totok“ in den Schlaf wiegen.

Los gehts
Fähre

Vogelfluglinie und Öresundbrücke

Gegen halb 8 Uhr vormittags erwache ich langsam und bin trotz unruhiger Nacht erstaunlich munter. Ein kleines Frühstück, waschen, im Abteil zusammenräumen und pünktlich um 5 nach 9 trifft der Zug in Hamburg Altona ein. Es dauert noch etwa eine halbe Stunde bis das Motorrad abgeladen werden kann. So bin ich gegen 10 Uhr „On the Road again“.
Ich nehme die klassische Route von Puttgarden nach Rodby in Dänemark. Die Fähren verkehren praktisch halbstündlich, wodurch ich auch nicht viel Zeit verliere, bis ich in den Bauch des Schiffes rolle. Es bleibt auf der Überfahrt gerade genug Zeit für ein Mittagessen im Bordrestaurant, ehe es schon auf Dänischen Boden geht.
Zunächst wollte ich die Vogelfluglinie von Helsingor nach Helsingborg nehmen, aber nachdem die Sonne vom Himmel strahlt und der Wind nicht allzu stark ist, fahre ich über die Öresundbrücke. Die längste Tragseilbrücke Europas ist auch wahrlich imposant. Wenn man zwischen den gigantischen Brückenpfeilern durchfährt, kommt man sich zwangläufig winzig vor. Leider gibt es keine Möglichkeit direkt an der Brücke irgendwo anzuhalten, um ein Bild zu machen, aber auch aus der Entfernung kann man die Dimension erahnen.

Schwedischer Boden

Am Grenzübergang werde ich freundlich begrüßt. Nachdem der Zollbeamte merkt, dass ich 3 Brocken Schwedisch spreche, ist er so begeistert, dass er mich ohne irgendwelche Kontrollen weiterfahren lässt. In Lund lege ich einen kurzen Stopp ein, um ein wenig Bargeld abzuheben und einzukaufen – glücklicherweise haben die meisten größeren Geschäfte in Schweden auch am Sonntag geöffnet.

Fast auf die Minute genau 24 Stunden nach meiner Abfahrt von Zuhause in Tirol, komme ich schließlich am Campingplatz in Hörby an. Der Campingplatz liegt einfach wunderschön und bietet eine tolle Ausstattung mit tiptop sauberem Bad, Küche, Restaurant, Strand, und und und.  Allerdings zählt er mit 32 Euro für Motorrad und Zelt ohne Strom auch eher zur gehobenen Preisklasse. Außer Essen machen, Duschen sowie ein wenig umpacken geschieht heute nicht mehr viel. Zwei kurze Nächte haben ihre Spuren hinterlassen…

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