Abwechslungsreiches Südschweden
Hörby – Degerfors: 530 km
Ankommen und Aufleben
Die erste Nacht im Zelt habe ich geschlafen wie ein Bär. Erst um 8 Uhr blinzle ich vorsichtig nach draußen, wo mich strahlender Sonnenschein empfängt. Ein gemütliches Frühstück und um 9 Uhr bin ich bereit zur Abfahrt. Auf den kleinen Nebenstraßen geht es durch die Südschwedische Landschaft, die mich einmal mehr vollends begeistert. Nur wenige Kilometer trennen mich von Växio. Für einen Moment kommt „Heimweh“ auf und ich überlege, ob ich auf einen kurzen Besuch nach Aby fahre, wo ich als Jugendlicher oft beim Kanufahren war. Auf meiner letzten Schwedentour vor 3 Jahren habe ich dort nochmals 3 wunderschöne Tage verbracht.
Aber ich verwerfe den Plan und fahre weiter nordwärts. An einer kleinen Bootsanlagestelle gönne ich mir mein zweites Frühstück mit herrlichem Blick auf den See, ehe ich in Richtung Nationalpark Store Mosse weitercruise. Ja – Cruisen ist angesagt. Die Höchstgeschwindigkeit ist 80 km/h und daran sollte man sich tunlichst halten, denn alle paar Kilometer stehen Radarfallen. Glücklicherweise werden die aber immer früh genug angekündigt.
Vom Moor durch den Wald zum See
Im Nationalpark schlendere ich auf den liebevoll angelegten Pfaden, durch die Moorlandschaft – übrigens die größte Schwedens und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Dann geht’s zum Vätternsee. Den kenne ich ja bereits vom Rennrad. Im Juni findet hier jedes Jahr eines der größten Radevents Europas – die „Vätternrundan“ mit 300 Kilometern rund um den See – statt. Ich muss zugeben, dass es mit dem Motorrad schon deutlich entspannter zugeht, als auf dem Rennrad. Am Ufer des Vätternsees, in Hjo treffe ich zwei Biker, die auf dem TET (Trans Euro Trail) unterwegs sind. Björn aus Norddeutschland und Sokrates aus Griechenland haben sich zufällig getroffen und fahren den TET Schweden nun gemeinsam. Kurz juckt es mich auch in den Fingern, aber ich bin diesmal nicht so wirklich auf Offroad eingestellt, weshalb ich lieber auf dem Asphalt bleibe.
Auf winkligen Straßen
Dass Schweden auch richtig kurvig sein kann, beweist die Strecke bis Degerfors. Auf den kleinen Straßen schlägt das Kurvenfahrerherz höher und auch landschaftlich ist die Strecke wunderbar abwechslungsreich.
In Degerfors ist heute für mich Schluss. Ich gehe noch einkaufen und richte mich dann am Campingplatz gemütlich ein. Auch dieser Campingplatz ist absolut top ausgestattet – also definitiv auch eine Empfehlung. Ich genieße meine Ravioli samt Lightbeer am Ufer des Sees und da ist es wieder – dieses Feeling, dass ich nur in Skandinavien habe…