Faszinierender Osten

Seydisfjördur – Raufarhöfn

Von den Puffins zum Wasserfall

Schon die ersten Meter auf Island sind traumhaft. Leicht gewunden zieht die Strasse vom Hafenort hinauf Richtung Egilssadir, vorbei an den ersten Wasserfällen und mit traumhaftem Panorama. Mein erstes Ziel, der Papageientaucher Felsen bei Höfn. Ein kurzer Zwischenstopp beim legendären Selfservice-Kiosk muss aber natürlich sein.
Ich dachte eigentlich der Puffin-Felsen wäre ein Geheimtipp. Aber der hat sich mittlerweile hübsch rumgesprochen und es herrscht ziemlicher Andrang. Aber die Papageientaucher sind dafür umso drolliger. In Scharen brüten sie auf dem Felsen und stören sich offensichtlich nicht im geringsten an den vielen Zuschauern.
Für mich geht’s weiter, bzw. eigentlich wieder ein Stück zurück. Die Landschaft ist einfach überwältigend. Ich komme recht zügig voran, zumal die Straßen recht gut und der Verkehr gering ist. Bei Bruras dann der erste Canyon – zwar nur klein, aber dennoch beeindruckend und so geht es weiter auf der kleinen Schotterstraße, auf der ich immer wieder anhalten und innehalten muss. Zurück auf der Ringstraße erwartet mich dann er erste größere Wasserfall – kleinere sprudeln nahezu laufend irgendwo den Berg herab, aber Rjukandi ist schon mal eine Nummer und auf jeden Fall den kleinen Fußmarsch wert.

Vom Canyon zum Hagel

Kurz nach der ältesten Stahlbrücke Islands dann  der Basalt-Canyon Studlagil. Ich schließe mich der Schlange die Stufen hinab zum Viewpoint an. Es ist zwar ebenfalls recht viel Betrieb, aber trotzdem ist es den Ausflug wert. Die Basaltsäulen, die den Canyon bilden sind wahrlich beeindruckend.
Nachdem es erst kurz vor 16 Uhr ist, beschließe ich noch die erste F-Road in Angriff zu nehmen. Traumhaft schön winden sich die 907 und 901 durchs gebirgige Hinterland. Auf der letzten Passhöhe holt mich dann allerdings ein Gewitter ein. Hatte ich vorher noch mein langes Shirt ausgezogen, weil es sonnige 19 Grad hatte, so brauche ich jetzt ganz schnell die Regensachen. Es schüttet wie aus Kübeln, als ich mich auf dem Schotter nach unten vortaste. Aber damit noch  nicht genug. Kurz bevor ich den Campingplatz erreiche, beginnt es zu Hageln. Zum Glück nur sehr kleine Hagelkörner, also nichts passiert.

Ich warte am Campingplatz Mördrudalur bis es aufhört zu regnen uns baue dann im trockenen das Zelt auf, richte Abendessen, gehe heiß duschen (weil der Kaltwasserhahn nicht geht sogar sehr heiß) und verkrieche mich gegen 22 Uhr ins Zelt.

Ab an die Küste

Richtung Ost – Nord/Ost

Strahlender Sonnenschein und das Geschrei der Möwen weckt mich heute schon um 6 Uhr, also eine Stunde vor dem Wecker. Ich fühle mich ausgeschlafen nach meiner ersten Nacht im Zelt, obwohl ich einige Male aufgewacht bin. So ganz habe ich mich an die Mitternachtssonne noch nicht gewöhnt.

Nach einem kurzen Porridge und Kaffee-Frühstück packe ich zusammen und um 8 Uhr sitze ich auf der Kinky Kathy. Doch schon nach wenigen Metern muss ich den ersten Fotostopp einlegen. Die Landschaft wirkt wie aus einem Space-Film, wie eine Mondlandschaft.

Dann geht’s auf die Ringstraße, die um diese Zeit noch mir allein gehört, wieder zurück Richtung Bruras, wo ich gestern schon war. Ich fahre das Jokulsa Dal, nur diesmal auf der anderen Seite die Piste. Ausgerechnet kurz vor dem Passanstieg zieht dichter Nebel auf und ich  fürchte schon um die tolle Aussicht. Doch ein paar Meter vor der Passhöhe lasse ich den Nebel unter mir und genieße einen traumhaften Ausblick auf die Bergwelt

Entlang der Ostküste

In Vopnajördur tanke ich nochmal auf, gehe einkaufen und mache gemütlich Mittagspause,  ehe es auf die 85 Richtung Porshöfn geht.

Früher als gedacht komme ich schon an meinem eigentlichen Tagesziel an und beschließe deshalb gleich noch zum Möwenfelsen Stori Karl zu fahren. Unzählige Vögel tummeln sich in dem Gebiet, das zu den größten Brutgebieten dieser Art in Island zählt. Auch die Piste bis dorthin ist den Abstecher absolut wert und ich bleibe nicht nur einmal zum fotografieren stehen.

Nachdem ich immernoch zeitig dran bin und das Wetter einfach traumhaft ist, fahre ich noch ein Stück gen Norden und schlage bei Raufarhöfn auf einem Mini-Campingplatz mein Nachtlager auf.

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