Zauberhafte Westfjorde
Borðeyri – Drangsnes
Im Uhrzeigersinn
Ich fahre die Westfjorde im Uhrzeigersinn und so führt mich die erste Etappe von Bordeyri heute bis Patreksfjördur.
Um 9 Uhr bin ich startklar und gespannt auf die Westfjorde. Die Kilometer fliegen nur so dahin und bis ich mich versehe bin ich am Fuß der Westfjorde, wo ich erst einmal die Landschaft in mich aufnehmen muss. Berg und Meer rücken hier eng zusammen und ich freue mich auf die nächsten Kilometer.
Entlang der Küste und mitten durchs Meer führt die 60 – einfach traumhaft und so bleibe ich doch öfters stehen als geplant. Trotzdem geht es gut voran, zumal die meiste Strecke geteert ist. Bei Flokalundur biege ich schließlich in die 62 und folge weiter der unbeschreiblich schönen Küstenlinie.
Dann das eigentliche Highlight des Tages. Die Schotterstraße 614 führt nach Raudisander und nicht nur durch eine geniale Berglandschaft sondern auch zu einer Traum-Strandlandschaft. Weil die Ecke so schön ist, fahre ich auch gleich noch die 612 bis Lätrabjarg, wo am steilen Klippenfelsen 1000ende Vögel nisten – es herrscht Hochbetrieb auf der Klippe und es ist einfach herrlich anzusehen.
Schließlich wird es Zeit eine Bleibe für die Nacht zu suchen. Also zurück auf der 614 und 62 bis Patreksfjördur, wo ich einen kleinen Platz finde.
So viel Wasser
Das war einfach typisch. Als ich um 9 Uhr auf´s Motorrad steige, überlege ich noch ob ich die Regensachen gleich anziehen soll. Immerhin stehen dunkle Wolken am Himmel. Aber zunächst mal ohne. Das geht auch eine ganze Weile gut, obwohl es schon bald zu nieseln beginnt. Als es dann richtig anfängt nass zu werden, warte ich halt wieder mal zu lange und bin patschnass bis ich wasserfest eingepackt bin. Dann – aus – kein Regen mehr, aber die die Regensachen gleich wieder ausziehen mag ich auch nicht…
So fahre ich durch die wunderschöne Berglandschaft und entlang der Fjorde. Zwischendrin mal ein kleiner Wasserfall oder ein Thermalbecken – aber zum Baden ist es noch zu früh. Kurz vor Mittag dann das Highlight, der Haestahjallafoss. Ein wirklich gigantischer Wasserfall. Eigentlich eine ganze Kaskade an Wasserfällen. Ich nehme mir gemütlich Zeit und verbringe fast 2 Stunden in den Gebiet, dass sich herrlich wandern lässt.
Und endlich ziehe ich auch meine Regensachen aus, denn mittlerweile lacht auch die Sonne wieder vom Himmel. Ich fahre weiter an der Küste entlang. Viele kleine, idyllische Plätze zwingen mich zu einem Photostop und so wird es doch wieder nach 6 Uhr bis ich am Campingplatz in Sudavik ankomme.
Mystischer Nebel
Der Tag beginnt mit reichlich Nebel und verleiht der Fjordlandschaft durchaus etwas mystisches. Heute fahre ich die 61 Richtung Holmavik und das heißt tatsächlich direkt an den Fjorden am Meer entlang. Es wäre eine wunderschöne Strecke mit garantiert genialen Panoramen, aber leider ist mit dem Nebel und dann auch mit dem immer stärker werdenden Regen nicht viel auszumachen. Am Seal-Viewpoint harre ich eine Weile aus und bekomme tatsächlich einige Seehunde und auch ein paar Wale zu sehen. Die Wale sind allerdings zu weit für ein Foto entfernt, aber allein das Geräusch, wenn sie Luft ausblasen ist schon gewaltig.
Nachdem der Regen immer stärker wird, lege ich keine größeren Stops mehr ein. Lediglich an der Isländischen Variante des Atlantic Ocean Road gibt’s noch einen kurzen Fotostop. Über den Gebirgszug Steingrinsfjardaheidi, der ohne Regen ein Wahnsinn sein muss, geht es direkt nach Drangsnes an den Campingplatz.
Nachdem ich heute doch mal richt nass und durchgefroren bin, gönne ich mir eine Stunde im 38 Grad warmen Hot Pot. Anschließend koche ich, lese noch ein wenig und gehe Schlafen.
Zu den Hexen und Magiern
Es ist auch heute neblig, windig und kalt als ich mein Zelt um 7 Uhr vorsichtig öffne. Ich schenke mir einen heißen Kaffee ein, gönne mir ein kurzes Frühstück und los geht’s.
Bei dem Wetter ist mir zwar nicht unbedingt danach die 643 bis nach oben zu fahren, aber zumindest die untere Schleife auf der 645 möchte ich mitnehmen. Auch wenn die Sicht beschränkt ist, hat die Küste und auch der kurze Teil über die Berge etwas faszinierendes.
Zurück auf der 68 geht es südwärts und in Holmavik erst einmal ins Hexenmuseum. Das ist zwar eher klein, aber sehr nett gemacht und man man erfährt jede Menge interessantes über die Magier, Zauberer und Hexen, die vor allem in den Westfjorden ihr Unwesen getrieben haben. Danach heißt langsam Abschied nehmen von den Westfjorden – einem der bisher schönsten und wildesten Teile Islands.
An der Einmündung zur Ringstraße wärme ich mich bei einem Cappuccino auf, ehe es dann zurück Richtung Hunavellir geht. Morgen steht ein ganz besonderes Schmankerl auf dem Programm.


















































































