Von Affen, Elefanten und viel Wasser
Erstmal nass werden
Pünktlich um 5.45 steht das Taxi am Hotel in Bangkok bereit und bringt uns zum Eastern Bus Terminal, wo wir gestern das Ticket nach Koh Chang gekauft haben. Die meiste Zeit im Bus nach Trat verschlafen wir und so vergehen die 6 Stunden wie im Flug. In Trat steigen wir in ein kleines Sammeltaxi um, das uns zu einem Zwischenstopp mit Restaurant bringt und schließlich geht´s per Pickup weiter zum Schiff.
Die Überfahrt ist wenig spektakulär, der Blick auf Koh Chang dann umso mehr. Was uns auf der Fahrt vom Pier bis zum Lonely Beach erwartet, hätten wir so nicht „befürchtet“: Es ist Songkran – das traditionelle Thai Neujahr und das wird mit viel Wasser gefeiert, so dass wir pitsch-nass sind bis wir ankommen.
Im Hostel zunächst etwas Enttäuschung: Wir sind nicht direkt am Meer… aber die Stimmung im Beach Jungle ist derart lässig, dass uns die paar Meter bis ans Meer kein bisschen mehr stören. Der Strand ist unglaublich schön und der Sonnenuntergang im Monkey Restaurant, wo wir den ersten Abend verbringen, einfach der Wahnsinn.
Eine Oase mitten im Dschungel
Der Tag beginnt mit einem unglaublichen Frühstück im Oasis, einem Hostel nicht weit von unserer Unterkunft, mit Restaurant im Baumhaus-Stil. Wir sitzen quasi mitten im Urwald. Ab und zu streifen Affen in der Nähe vorbei oder Vögel landen in den Baumkronen neben uns. Einfach genial.
So gestärkt brechen wir auf zum Strand. Heute steht nur Abhängen und Baden auf dem Programm. Der Lonely Beach passt perfekt und wir schlagen unser Lager unter einem Baum direkt am Strand auf. Wir müssen nicht weiter erwähnen, dass wir wiederum pitschnass waren, ehe wir überhaupt am Strand angekommen sind. Es ist ja schließlich noch Wasserfest.
So verbringen wir einen echt relaxten Tag, den wir mit einem leckeren Essen im Restaurant direkt gegenüber des Hostels ausklingen lassen. Vor dem Schlafen gibt es noch eine kleine Tischtennis und Billard Battle, ein wenig ratschen mit den Travellern aus Australien, den Niederlanden und einem „Landsmann“ aus Salzburg. Die Stimmung im Beach Jungle ist genau so wie ich es bei meinen früheren Backpacker-Reisen in Asien schon erlebt habe – einfach lässig.
Ich bin ein Stein
Heute gibt´s (für unsere Verhältnisse) ein sehr frühes Frühstück, denn um 8.45 Uhr holt uns der Guide zum Dschungel Trekking. Gemeinsam mit einer kleinen französischen Gruppe geht’s durch den dampfigen Urwald. Der Guide ist echt gut drauf und kann uns viel zur Natur erklären. Er kitzelt die Tarantula (Vogelspinne) aus ihrem Bau, zeigt uns Affen und selbst einen Skorpion lockt er aus seinem Erdloch. Er hat die größte Gaudi, wenn wir uns an Lianen schwingen, auf Krüppelbäume oder den 200 Jahre alten Bananenbaum klettern. Aus den Tukans wird es jedoch nichts – wahrscheinlich weil wir uns nicht genug angestrengt haben und nicht eins mit dem Baum geworden sind. Als wir beschlossen lieber eins mit dem Stein zu werden, war es dann mit den Tucans endgültig vorbei und wir verfielen in kollektives Gelächter 😉
Nach der etwa 5-stündigen Tour – inkl. kurzem Snackstop mitten im Urwald – geht’s aber nicht direkt Heim. Unser Guide füllt den Pickup mit Wasser und schon sind wir mitten drin im Songkran. Wir fahren die ganze Westküste entlang und schütten mit dem Wasser um uns. Happy und fertig kommen wir am späten Nachmittag im Hostel an. Zum krönenden Abschluss des Tages gönnen wir uns noch ein geniales Burgermenü im Oasis.
Ein ambivalenter Ritt
Ausgiebig schlafen, relaxt ins Baumhaus und dort chillig frühstücken – ein genialer Tagesbeginn. So gestärkt fahren wir mit einem der weißen Sammeltaxis Richtung großem Wasserfall und dem dortigen Elefanten Camp. Wir lassen uns erst die Elefanten zeigen und sind ziemlich hin und her gerissen. Logisch: Die Elefanten werden nicht gerade artgerecht gehalten und sind angekettet. Der Rücken der Elefanten ist sichtlich durch die Transporttragen abgenutzt und der Blick der Dickhäuter ist alles andere als glücklich. Andererseits ist es freilich auch ein faszinierendes Erlebnis auf dem Rücken der großen Grauen durch den Urwald zu „schaukeln“. Etwa eine Stunde dauert unsere Tour, auf der die Mahuts auch nicht gerade zimperlich mit den Tieren umgehen. Die Ambivalenz aus Mitleid und Faszination bleibt.
Den Weg zum Wasserfall sparen wir uns. Durch die Trockenheit ist fast nichts vom Wasser übrig – stattdessen fahren wir lieber mit dem Sammeltaxi zum White Sand Beach und genießen Strand und Meer, ehe wir wieder zurück ins Hostel fahren. Den letzten Abend verbringen wir im Monkey Restaurant am Meer mit einem echten Sonnenuntergangs-Essen.
Ein paar Tipps
Tip Koh Chang: Weiße Sammeltaxis
Verkehren entlang der großen Hauptstrasse und können durch Handzeichen einfach angehalten werden. Es gibt fixe Tarife, also unbedingt Preistabelle zeigen lassen. Am späteren Abend kann es teilweise schwierig sein noch ein Sammeltaxi zu bekommen. Dann auf reguläre Taxis ausweichen.
Tipp Koh Chang Facebook:
In der Facebook Gruppe Koh Chang Talk findet man auf (fast) jede Frage eine Antwort. Natürlich wird die Plattform auch für Werbung heimischer Restaurant und Agents benutzt, aber der Infogehalt ist super und bei Postings mit Fragen haben wir in der Regel innerhalb kürzester Zeit sehr hilfreiche Antworten bekommen.
Tip Koh Chang Gespenster Boot:
An der Südküste – am allerletzten Ende der Hauptstrasse – liegt ein großes Privatressort, dass aus alten Schiffen und Booten aufgebaut ist. Derzeit ist es für Übernachtungen gesperrt, aber allein der traumhafte Strand, den man praktisch für sich selbst hat, ist den Trip wert.
Impressionen vom Beach Jungle Hostel
Die Atmosphäre im Beach Jungle, das typische Backpacker Feeling und nicht zuletzt der Besitzer Adam haben uns rundum begeistert. Zur Facebookseite des Beach Jungle