Emotionale Momente
Trelleborg – Ystad – Ales Stenar – Aby – 347 KM
Aby – Stockholm – 461 KM
Der Küste entlang
Pünktlich um 7 Uhr in der Früh legt die Peter Pan in Trelleborg an und kurze Zeit später schnuppere ich seit langem wieder Schwedische Luft. Ich fahre die Küstenstrasse entlang und komme nicht umhin immer wieder anzuhalten und inne zu halten. Ich muss gestehen, dass ich von meinen Emotionen etwas überwältig bin und die traumhafte Landschaft und die ganze Atmosphäre einfach nur genieße. In Ystad lege ich einen Boxenstop ein, frühstücke gemütlich und schlendere ein wenig durch die bildschöne Altstadt.
Ales Stenar
Nur einen Katzensprung entfernt an der Küstenstrasse liegen die Steine von Ale oder „Ale Stenar“. Die Schiffsetzung aus Steinen, die in der Bronzezeit wohl ein Sonnenkalender war, ist unbedingt einen Besuch wert. Ich habe zudem das Glück, dass ich noch sehr zeitig dran bin und den Platz praktisch für mich alleine habe.
Zu den Nordländern
Über Kristianstad fahre ich die 23 hoch bis Vaxjö und schließlich nach Aby. Ein paar Stops müssen natürlich zwischendrin sein. Dann aber das große Wiedersehen nach 32 Jahren mit den Nordländern. Barbara und Achim und haben vor 35 Jahren das Kanucenter in Aby aufgebaut und wir waren einige Male dort. Ich habe Glück, denn die Beiden erzählen mir, dass es ihre letzte Saison ist und sie in den Ruhestand gehen.
Der Platz ist noch genau so wie ich ihn in Erinnerung habe. Eine absolute Ruheoase mitten in der Natur, direkt am See. Es gibt viel zu erzählen und so sitze ich mit den Beiden bis tief in die Nacht.
Hier werde ich dann wohl ein paar Tage bleiben. Die Natur und die Ruhe genießen, ein wenig paddeln und angeln gehen.
Richtung Stockholm
Nach erholsamen Tagen geht es weiter Richtung Stockholm und dann nach Finnland. Ich breche schon in aller Früh auf und nehme die kleinen Nebenstrassen Richtung Linjöping. Ich bin noch immer restlos begeistert von der Natur Schwedens und weiß warum ich es schon in der Jugend so geliebt habe.
Auf der kleinen Insel Hackelboö entdecke ich durch Zufall ein Naturreservat. Am liebsten würde ich hier für eine Nacht mein Lager aufschlagen, aber es wartet ja schon die Fähre nach Helsinki.
Ab Linjöping wird die Fahrt zum Wettlauf mit dem regen. Bei jeder Rast kommt die Wetterfront wieder näher und ich beschließe den Rest der Strecke auf der Hauptroute zu fahren. So komme ich schließlich trocken im Fährhafen von Stockholm an.
Adjö Sverige
Dann heißt es Abschied nehmen von Schweden. Auf der Fähre dann zweimal große Überraschung: Die Motorräder werden nicht verzurrt – ich frag 3x nach, aber man versichert mir, dass es ganz ruhig bleibt und nichts angebunden werden muss. Überraschung 2: Das ist schon mehr ein Kreuzfahrtschiff als eine Fähre. Große Shopping Mall, Kino, Disco, Restaurants ohne Ende – ich merke, dass ich lange nicht mehr unterwegs war.
Die Fahrt aus Stockholm durch die Schären ist wirklich beeindruckend und irgendwie ist es eine schöne Art langsam Abschied zu nehmen. Ich schlendere ein wenig durch die Mall, gönne mir ein kühles Bier und lasse den Abend ganz relaxt ausklingen, ehe ich mich in meine Kabine zurückziehe.