Von Langläufern und Rentieren
Degerfors – Asarna: 500 km
Vasaloppet und Mittelgebirge
Die morgendliche Routine hat sich mittlerweile wieder eingestellt und fast wie ein Uhrwerk, sitze ich um Punkt 9 Uhr auf der Multistrada.
Die kleinen Nebenstraßen bringen mich immer weiter nordwärts. Der Weg führt mich vorbei an wunderschönen Seen, dichten Wäldern und den typischen schwedischen Häuschen. Doch langsam kommen immer wieder ein paar kleinere Mittelgebirge in Sichtweite. Hier ist auch die Heimat des bekannten „Vasaloppet“ dem wohl ältesten und berühmtesten Volkslanglaufs. So verwundert es mich nicht weiter, dass ich auf den sonst gespenstisch leeren Straßen, immer öfter auf Sportler mit Skirollern treffe.
Ein Stück weiter geht es dann Richtung Sonfjället sowie Vemdalen und damit hinauf in die Mittelgebirgsbereiche. Hier in der Höhe wird es tatsächlich merklich kühler, so ziehe ich mir doch lieber noch etwas Wärmeres an. Wunderschöne Hochstraßen führen durch die Region, in der auch einige Skigebiete zu sehen sind. UND: die ersten Rentiere in freier Wildbahn – bis ich jedoch die Kamera im Anschlag habe, sind sie schon wieder fast weg…
Fast wie daheim – fast …
Zum Teil erinnert mich die Landschaft mit den sanften Grasbergen, dazwischenliegenden Seen und den typischen Weilern auf den Hügeln samt prominenter Kirche, fast ein wenig an Daheim.
Für die Übernachtung im Zelt suche ich mir dann allerdings lieber einen Platz in niedrigeren Lagen, wo es etwas wärmer ist und werde in Asarna am Camping Kolbaken fündig. Der Platz ist extrem einfach gehalten. Es gibt ein Bad mit Dusche/WC (das absolut sauber ist) sowie einen kleinen Bereich zum Geschirr abspülen – das war´s. Kurz noch ein wenig Verpflegung einkaufen und gegen 17.30 Uhr schlage ich mein Zelt auf – direkt an der Bahnlinie, aber hier fährt nur zweimal täglich ein Zug, also alles gut. Eine Küche (wie sonst meistens üblich) gibt´s auf dem Platz nicht. so kommt mein Minikocher zum Einsatz.
Ein paar Meter hinter der Bahnlinie liegt ein wunderschöner See mit einem Steg und traumhaftem Ausblick. Kurzentschlossen verlege ich das Abendessen hierher und lasse nebenbei die Angel ins Wasser baumeln. Nun, gefangen habe ich natürlich nichts, dafür aber einen herrlichen Sonnenuntergang erlebt.