Von Biathleten und Walen
Asarna – Östersund – Are – Storsand: 530 km
Weltklasse Sport
Es ist recht frisch mit knapp 10 Grad bei wolkigem Himmel. Aber das Wichtigste: Es ist trocken und bleibt es auch – so packe ich mich anständig ein und mache mich auf den Weg. Durch die kleineren Ortschaften, wiederum vorbei an malerischen Seen, geht es zunächst nach Östersund. Als Biathlonfan muss ich natürlich als erstes ins Biathlon-Stadion und wer läuft mir in die Arme: Unsere Langlauf-Nationalmannschaft, samt Trainer, die hier 14 Tage im Trainingslager ist. Dann auch noch ein Zufallstreffen mit Hannah Öberg sowie dem schwedischem Damen-Nationaltrainer, der übrigens perfektes deutsch spricht. Dieser Abstecher hat sich also auf jeden Fall gelohnt – von der wunderschönen Lage des Stadions oberhalb des Sees „Östersund“ ganz zu schweigen.
Anschließend geht´s weiter zum nächsten Weltcup-Ort: nach Are. Dort ist im Sommer allerdings nichts Besonderes zu entdecken. Die Abfahrtsstrecke zu dieser Jahreszeit ein Bikepark und vom Skiweltcup kann man nur wenig erkennen. Im Grunde ist es auch nicht anders, wie bei uns in Kitzbühel, wo im Sommer die „Streif“ halt auch grün und weniger spektakulär ist.
Traumstraße zum Meer
Auf der Hauptroute geht es weiter Richtung Norwegen. Von Hauptstraße kann man aber eigentlich nicht sprechen. Es ist eine normale Landstraße, praktisch ohne Verkehr, die über eine wunderschöne Hochebene führt und immer mehr zur Traumstraße wird. Auch wenn ich nicht auf Offroad eingestellt bin, muss ich mir hier einfach einen kleinen Abstecher abseits der befestigten Straße erlauben.
Am frühen Nachmittag passiere ich die Schwedisch/Norwegische Grenze. Ich lasse mich durch die herrliche Naturlandschaft treiben und komme schon gegen 4 Uhr am Campingplatz „Storsand Gard“, nur wenige Kilometer von Trondheim entfernt, an. Der Platz ist wunderschön angelegt, top ausgestattet, super gepflegt, zudem liegen die Zeltplätze direkt am Meer. Am Platz neben mir campiert ein Ostfriese, der eben vom Nordkap gekommen ist – 1000 Kilometer am Stück seit gestern morgen um 10 Uhr????!!!! Zum Teil nur 3 Grad und Regen – damit ist meine Überlegung vielleicht doch noch zum Kap zu fahren dann (für diesmal) begraben.
Nach einer ausgiebigen Dusche – hey ich bin wieder frisch rasiert – lasse ich den Abend beim Angeln am Steg ausklingen. Eine Grindwalfamilie zieht direkt an uns vorbei und wir sind völlig fasziniert von der Eleganz dieser Meeresgiganten. Vor lauter Faszination vergesse ich komplett auf ein Foto und bis ich die Kamera hervorgekramt habe, sind sie abgetaucht. Ein unvergessliches Erlebnis bleibt es allemal.