Unerwartete Schönheit
Anttola – Helsinki – Tallinn – 330 KM
Auf nach Helsinki
Oh mein Gott – war das schweinekalt. Ich bin um halb sechs aufgestanden, alles fertig gemacht und pünktlich um sechs los. Nach einer halben Stunde war erst mal Schluss. Obwohl ich einige Lagen unter der Motorradjacke und -Hose getragen habe, war es so kalt, dass einfach ein heißer Kaffee hermusste … und die dicken Handschuhe. Danach ging es deutlich besser und spätestens im Stadtverkehr von Helsinki wurde mir dann richtig warm…
Von Helsinki nach …
Statt den üblichen Weg mit der Fähre von Helsinki nach Kiel – was sicher der schnellste Weg zurück nach Hause gewesen wäre – habe ich mich entschieden über Neuland heimzufahren, denn im Baltikum war ich bisher noch nicht. Die Überfahrt nach Tallinn war ziemlich easy. Das Ticket habe ich mir direkt vor der Abfahrt am Terminal geholt und gute 2 Stunden später stand ich auf erstmals auf Estnischem Boden.
Rushhour Tallinn
Der Sprit war knapp und der Verkehr dicht …ABER eines fällt sofort auf. Die Autofahrer sind extrem zuvorkommend. Noch nie hab ich so eine Rücksichtnahme erlebt. Ich werde an den Ampeln vorgewunken, kein Gedrängle, easy going… Bis zum Campingplatz sind es zwar nur ein paar Kilometer, aber bei dem Verkehr dauerts doch ein wenig. Trotzdem war in Rekordzeit eingecheckt, Zelt aufgebaut, Koffer runter und ab in die Stadt.
Große Augen
Nachdem ich tatsächlich keine Ahnung hatte, was mich in Tallinn erwartet, war ich nicht nur positiv überrascht, sondern kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich habe selten so eine schöne Altstadt gesehen. Ich besorge mir einen Stadtplan und schlendere durch die alten Gassen bis zum Hauptplatz, der eine unglaubliche Ausstrahlung hat, bis hoch zum Burgviertel. Es ist ein wenig, als ob man durch lebendige Geschichte läuft und zwei Sachen fallen auf: Die Freundlichkeit und die Sauberkeit. Wer jetzt meint Tallinn ist nur was für Kultur, der sei beruhigt – die glitzernde Seite samt hypermodernen Shoppingcentern fehlt auch in Tallinn nicht!