Leuchttürme und eine traumhafte Küste
Saarema west – 211 KM
Der unauffindbare Leuchtturm
Eigentlich sollte es ja heute ein kompletter Ruhetag werden. Also schlafe ich gemütlich aus, frühstücke in Ruhe und versuche etwas Ordnung in meine Koffer zu bringen.
Gegen Mittag sieht mich aber die Multistrada mit leuchtenden Augen an und ich mache mich ohne Gepäck auf den Weg Richtung Leuchtturm im Nordwesten der Insel. Navi und Handy weisen mir den Weg, doch ich lande im Wald und vor einem Schild „Wrong GPS“ also sind hier scheinbar schon mehrere gestrandet. Ich weiß leider bis heute nicht, wie man zu dem einsamen Leuchtturm, der auf einer vorgelagerten Insel steht, kommt.
Nachdem der Sprit langsam knapp wird und die Warnleuchte schon bedrohlich leuchtet fahre ich auf direktestem Weg nach Kuressaare und sehe mir erst einmal die Burganlage an. Die ist frei zugänglich, nur für das Museum in der eigentlichen Burg muss man zahlen. Die Anlage ist einen Besuch wert und ist auch ideal um einfach mal zu sitzen und die Gedanken fliegen zu lassen.
248 Stufen zum Panorama
Nachdem es mit dem Leuchtturm im Nordwesten nichts wurde, mache ich mich auf in den Süden. Dort heißt es 248 Stufen zu erklimmen. Dafür wird man aber mit einem wirklich unglaublichen Weitblick belohnt.
Den Rückweg fahre ich entlang der Westseite der Halbinsel. Nach einigen Kilometern wird aus der asphaltierten Strasse eine Schotterpiste und ich bin gänzlich allein auf dem Weg. Aber keinen Meter möchte ich missen. Zum Teil führt die Strasse direkt neben dem Meer entlang und die Küste hier ist einfach überwältigend. Immer wieder bleibe ich stehen und genieße einfach nur die Ruhe und das Meer – mehr ist in dieser Ecke der Insel auch nicht zu hören – außer ein paar Möwen vielleicht noch.
Schließlich biege ich wieder in die Hauptstrasse ein und kurze Zeit später steige ich nach 211 Tageskilometern wieder im Campingplatz ab. Für einen Ruhetag sind die Kilometer heute ganz schön geflogen …